Aktuelles
«Wir freuen uns und sind stolz über diese tolle Platzierung im Ranking. Dies ist ein Ergebnis unseres Engagements und einer hohen Qualität der Lehre, Weiterbildung und Forschung. Ich danke allen, die hierzu beigetragen haben.»
– Reto Steiner, Direktor der School of Management and Law
Aktuelles
Der Standort Irchel wird in den kommenden 25 Jahren grundlegend modernisiert, verdichtet und ausgebaut. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das geplante «PORTAL UZH». Zum einen ermöglicht dieser Neubau, die Campustechnik und -logistik zu erneuern, zum anderen stellt er weitere notwendige Flächen für Lehre und Forschung zur Verfügung.
Vor rund einem Jahr hat die Baudirektion des Kantons Zürich – im Auftrag der Universität Zürich und der Bildungsdirektion des Kantons Zürich – den Projektwettbewerb für das «PORTAL UZH» ausgeschrieben. Nun ist das Siegerprojekt auserkoren: Die Arbeitsgemeinschaft EM2N Architekten und Jaeger Baumanagement aus Zürich gewinnt den Wettbewerb. Insgesamt nahmen 14 Teams teil.
Das Siegerprojekt fügt sich sehr gut in die Gesamtanlage auf dem Irchel ein – gemäss Jury führt es die «DNA des Campus Irchel» weiter. «Das Projekt von EM2N und Jäger Baumanagement zeichnet sich durch seine herausragenden inneren Qualitäten und die gelungene Integration in den bestehenden Irchel-Campus aus. Das Team hat die Anliegen der Universität Zürich nicht nur verstanden, sondern sie integral noch einen Schritt besser aufgenommen», sagt François Chapuis, Direktor Immobilien und Betrieb.
Der geplante Holz-Beton-Hybridbau besteht aus einem sechsgeschossigen Bau und einem langen Labortrakt, der ein Geschoss niedriger ist. Ein einladender Eingangsbereich mit begrünter Dachterrasse verbindet die beiden Bereiche. Im vorderen Bau an der Magistrale befinden sich Hörsäle, Seminarräume sowie Lehr- und Arbeitsplätze für Studierende, Forschende und Mitarbeitende verschiedener Services. Der direkt anschliessende Labortrakt enthält neben den Laboren auch Büro- und Begegnungszonen. Auf den Dächern wird eine Photovoltaikanlage installiert. Im Untergeschoss des Neubaus werden Technik- und Logistikanlagen für den gesamten Campus eingebaut. Sie ersetzen die veralteten Anlagen und versorgen künftig den ganzen Campus Irchel mit Wärme, Kälte, Licht, Luft und Wasser sowie mit Logistikdienstleistungen.
Das Siegerprojekt wird nun weiterentwickelt. Ziel ist es, dem Regierungsrat und dem Kantonsrat im Jahr 2025 ein bewilligungsfähiges Bauprojekt vorzulegen. Wenn diese dem Projekt zustimmen und keine Rekurse erfolgen, können die Bauarbeiten voraussichtlich 2029/2030 beginnen.
Blick auf das neue PORTAL UZH von der Magistrale aus. (Visualisierung: EM2N)
Atriumhalle im neuen PORTAL UZH (Visualisierung: EM2N)
Hörsaalzone (Visualisierung: EM2N)
Laborzone (Visualisierung: EM2N)
Balkonzone (Visualisierung: EM2N)
Aktuelles
Die League of European Research Universities (LERU) setzt sich für die Förderung der Grundlagenforschung an europäischen Universitäten ein. Ihr Ziel ist es, das Bewusstsein von politischen Entscheidungsträgern und Meinungsbildnern für die bedeutsame Rolle von Forschungsuniversitäten zu stärken. Sie äussert sich regelmäßig zur Forschungs-, Innovations- und Bildungspolitik der EU.
Aktuell umfasst die LERU 23 Mitglieder – darunter die Universitäten Zürich und Genf in der Schweiz, aber auch die britischen Universitäten Oxford und Cambridge. Ab dem 1. Januar 2024 tritt die ETH Zürich auf Einladung der LERU als 24. Mitglied bei.
Dazu Linda Doyle, LERU-Vorsitzende und Prorektorin des Trinity College Dublin: "Ich freue mich, dass mit der ETH Zürich eine der führenden Forschungsuniversitäten dem LERU-Netzwerk beitritt. LERU spielt eine wirklich wichtige Rolle, wenn es darum geht, sich für Forschung, Innovation und Bildung in ganz Europa und darüber hinaus einzusetzen. Mit der ETH Zürich werden wir bei der Verwirklichung unserer gemeinsamen Ambitionen noch stärker sein."
«Gemeinsam mit gleichgesinnten Hochschulen möchte die ETH Zürich der Gesellschaft dienen und die europäische Wissenschaftslandschaft stärken. Die LERU steht für Werte, die wir teilen. Sie ist eine wichtige Stimme für Forschung und Bildung in Europa», sagt ETH-Präsident Joël Mesot.
Der Beitritt der ETH Zürich erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Hochschule weiterhin vom Europäischen Forschungsprogramm Horizon Europe ausgeschlossen ist. Für die ETH ist es daher wichtiger denn je, sich stärker mit Partneruniversitäten in Europa zusammenzuschließen.
(Bild: ETH Zürich / Gian Marco Castelberg)
Events
Aktuelles
Der Flughafen Zürich hat bei den World Travel Awards erneut die Trophäe als Europes Leading Airport erhalten. Damit ist er seit 2004 ununterbrochener Spitzenreiter dieser Wertung. Die Preisverleihung fand in diesem Jahr im georgischen Batumi statt. Für die Nominierung wurden laut einer Medienmitteilung der Flughafen Zürich AG neben der Kundenzufriedenheit auch die Qualitätsstandards von Produkten und Dienstleistungen am und um den Flughafen Zürich bewertet.
„Die Qualität laufend hochzuhalten, gehört zu unseren höchsten Prioritäten am Flughafen Zürich“, wird CEO Lukas Brosi zitiert. „In den letzten Monaten waren wir aufgrund des starken Passagierwachstums mit betrieblichen Herausforderungen konfrontiert. Dank der guten Zusammenarbeit mit allen Flughafenpartnern zeigten die ergriffenen Massnahmen jedoch Wirkung. Dass wir diese Auszeichnung erneut entgegennehmen dürfen, freut uns umso mehr.“
Der World Travel Award zählt zu den bekanntesten Auszeichnungen der Reiseindustrie. Er wird jährlich verschiedenen Sparten und Kategorien vergeben. In der Sparte Luftfahrt ging der Preis als Europe's Leading Airline laut einer Mitteilung der Veranstalter an Air France. Lufthansa erhielt den Preis in der Kategorie Europe's Leading Airline – Business Class und Virgin Atlantic den Preis als Europe's Leading Airline – Economy Class. Die Ehrung als Europe's Leading Airline Lounge ging an THE LOFT von Brussels Airlines und Lexus@Brussels Airport. ce/mm
Der Flughafen Zürich ist zum 20. Mal in Folge als bester Flughafen Europas ernannt worden. Bild: Flughafen Zürich
Aktuelles
Mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie hat die ZHAW 2019 die Stossrichtung festgelegt. Das strategische Programm ZHAW sustainable treibt seitdem den Transformationsprozess voran. Mit dem ersten hochschulweiten Nachhaltigkeitsbericht erfolgt nun eine Bestandesaufnahme dessen, was die ZHAW bereits erreicht hat, welche Entwicklungen zu erkennen sind und wie die nächsten Meilensteine erreicht werden sollen. Im Zentrum steht, dass die ZHAW ihre Nachhaltigkeitsstrategie nur gemeinsam mit den Mitarbeitenden und Studierenden umsetzen kann. Einige von ihnen stehen im Bericht stellvertretend für die vielen ZHAW-Angehörigen, die sich in Forschung, Lehre, Hochschulbetrieb und auch persönlich für eine nachhaltige Entwicklung engagieren – in ökologischer, sozialer oder wirtschaftlicher Hinsicht.
Um die ökologischen Auswirkungen ihres Hochschulbetriebs zu reduzieren, setzt die ZHAW auf realistische Ziele und evidenzbasierte Massnahmen. Nach dem Motto «Man kann nur managen, was man messen kann» erhebt die ZHAW Daten in den Bereichen Geschäfts- und Pendelmobilität, Ressourcenverbrauch (Verpflegung, Papier, ICT, Wasser, Abfall) sowie Energieverbrauch der Gebäude. Bei Letzteren sorgt die Wärmeerzeugung für die meisten Treibhausgasemissionen, obwohl der Anteil an erneuerbaren Energien kontinuierlich wächst. Im Bereich Ressourcen sind die Verpflegung und die ICT-Geräte die grössten Posten. In der Geschäftsmobilität sind Flugreisen und in der Pendelmobilität Autofahrten die grössten Emissionsverursacher, die es zu reduzieren gilt.
Die ZHAW macht mit ihrem Bericht die Nachhaltigkeitsbestrebungen in ihren vier Leistungsbereichen und für die Gesellschaft transparent. Damit will sie ihrer Verantwortung gegenüber internen und externen Anspruchsgruppen gerecht werden. Künftig wird der Bericht alle zwei Jahre erscheinen. Die Veröffentlichung des ersten hochschulweiten Berichts gibt nun den Anstoss für einen «Multi-Stakeholder-Dialog» zur stetigen Verbesserung der nachhaltigen Entwicklung an der ZHAW. Eine Veranstaltungsreihe im Frühlingssemester 2024 wird diesen Prozess unterstützen.
Aktuelles
Im Verlauf des Netzwerktreffens wurde deutlich, dass in vielen Gemeinden in den drei zentralen Bereichen Mobilität, Wärme und Renovierung immer noch Strategien und entsprechende Massnahmen fehlen. Dabei zeigten unter anderem Expertinnen und Experten der Empa auf, wie genaue Betriebsdaten zur Schweizer Fahrzeugflotte (PKW, LKW) den Umbau der Flotte, den Zubau von Ladestationen oder «Shared Mobility»-Konzepte fördern und wie Gebäudesimulationen energetische Sanierungsstrategien unterstützen können. Der Kanton Luzern stellte dar, wie ein öffentlich zugängliches Online-Tool mit GIS-Daten im Bereich Wärme/Kälte den Ausstieg aus Gas und Öl voranbringen kann.
In der Diskussion unterstrichen die Teilnehmenden, dass es in allen Bereichen an guten Daten mangle. So sei zum Beispiel das hiesige Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) oft nicht aktuell. Oft verfügten die Gemeinden über weit bessere Daten, diese seien aber meist nicht digitalisiert und daher schwer zu nutzen. Es fehle den Kommunen an Geld und Personalressourcen, um diese zentralen Daten elektronisch aufzuarbeiten. Zudem seien viele Daten aus Datenschutzgründen einem breiten Publikum nicht zugänglich und könnten deshalb für die dringend nötige Sensibilisierung der Öffentlichkeit nicht genutzt werden.
«Wer will, sucht Wege. Wer nicht will, sucht Gründe (nichts zu tun)», schloss einer der Referenten seinen Vortrag. Insgesamt waren sich die Teilnehmenden einig, dass es in allen drei Bereichen mehr Mut zum Risiko brauche und dass ein Warten auf die perfekte Lösung oft kontraproduktiv sei.
Die Bedeutung des schnellen Handelns legte die Stadt Zürich anhand des Ausbaus ihrer thermischen Netze dar. Der Vergleich zwischen einem optimierten konventionellen Ausbau (90% CO2-neutral) und einem «ideologischen» Ausbau (100% CO2-neutral) zeigt, dass der Endausbau der 2. Variante mindestens drei Jahre später erfolgen würde. Damit wäre diese Variante erst 2048 bezüglich des Gesamt-CO2-Ausstosses im Vorteil. Fazit der Stadt: Variante 1 mit möglichen späteren Nachbesserungen sei daher vorzuziehen.
Im Verlaufe des Netzwerktreffens wurde auch deutlich, dass schnelles Handeln einen intensiveren Austausch mit allen Betroffenen und Anspruchsgruppen erfordert. Denn, wie es sich im Workshop zur Mobilität zeigte, bedeutet eine nachhaltige Mobilität nicht einfach einen Umstieg auf Elektroautos, sondern heisst insgesamt weniger Mobilität mit dem eigenen Auto oder sogar weniger Mobilität an sich. Und dies wäre, wie Vieles im Bereich der Energiewende, nur durch einen weit(er)reichenden Dialog mit allen Interessierten zu erreichen.
Mit welchen Schritten können Schweizer Gemeinden die Energiewende schaffen? Probleme und Lösungsansätze wurden an der Empa Akademie gemeinsam diskutiert. Bild: Empa
So bauen wir unser Energiesystem um: Forschung auf drei Ebenen. Grafik: Empa
Sanierungsmassnahmen: Optimale Lösungen nach Baujahr. Grafik: Empa
Aktuelles
Wie sähe der Strassenraum aus, wenn eine Stadt die Hälfte ihrer Verkehrsflächen fürs Radfahren und E-Biken zur Verfügung stellte? Benutzten Städter:innen dann häufiger ihr Rad? Wäre die E-Bike-City gar ein Ansatz, um die verkehrsbedingten CO2-Emissionen zu senken?
Diese Fragen untersuchen neun Professuren der ETH Zürich und der EPF Lausanne seit gut anderthalb Jahren. Den Lead dieser Forschungsinitiative hat der Verkehrsforscher Kay Axhausen, der im Januar 2024 emeritiert wird (vgl. Box). Jetzt liegen die ersten Erkenntnisse vor, und die Forschenden haben ihre Lösungsansätze anschaulich mit Visualisierungen aufbereitet und diese Woche auf einer Storymap-Website veröffentlicht. Mittels Storymapping lässt sich die Vision der E-Bike-City leicht verständlich als Geschichte in Text und Bild nachvollziehen.
Die E-Bike-City-Vision sieht vor, dass die Menschen künftig die Hälfte des städtischen Strassenraums nutzen können, wenn sie zu Fuss unterwegs sind oder per Fahrrad, E-Bike, Lastenrad, E-Scooter oder mit anderen Kleinverkehrsmitteln (sog. Mikromobilität). Heute sind über 80 Prozent des städtischen Strassenraums für Autos und Parkplätze reserviert. Nur rund 11,7 Prozent sind für E-Bikes und Fahrräder vorgesehen. Zumeist teilen sich Radfahrende und E-Biker:innen die Strassen mit den Autos.
Im Unterschied dazu wären die Fahrspuren für Autos, öffentlichen Verkehr (Trams, Busse), Zweiräder (Velos, E-Bikes) sowie die Gehwege für Fussgänger:innen in der E-Bike-City grundsätzlich voneinander getrennt. Dafür müsste kein zusätzlicher Strassenraum neu gebaut werden, sondern der bestehende würde umgebaut. Das innerstädtische Autostrassennetz bestünde in der E-Bike-City weitestgehend aus einspurigen Einbahnstrassen. Die Fahrspuren für die Räder und E-Bikes befänden sich in der Regel links und rechts der Einbahnstrasse. Der öffentliche Verkehr wiederum führe weiter auf den bestehenden, separaten Fahrspuren. «Eine derartige Neugestaltung gäbe den Menschen mehr Raum zurück», sagt Kay Axhausen.
Um die Neuerungen der E-Bike-City so realistisch wie möglich darzustellen, haben die Forschenden drei typische Beispiele aus der Stadt Zürich ausgewählt: Das Bellevue und die Quaibrücke beim Zürichsee, die Birchstrasse in Zürich-Nord und die Winterthurer-/Letzistrasse in Zürich-Oberstrass. An diesen Beispielen zeigen sie, wie anders ein Strassenraum aussähe, wenn er rad- statt autofreundlich gestaltet wäre. Mit einem Bildschieberegler lassen sich der heutige Strassenraum und der mögliche zukünftige Zustand direkt miteinander vergleichen.
Der Entwurf der E-Bike-City folgt bestimmten Gestaltungsprinzipien: Ausgehend vom bestehenden Strassennetz wird jeweils die eine Hälfte jeder Strasse zu einer sicheren und komfortablen Fahrradstrasse umgebaut, die mit dem Rad, Elektrorad, Lastenrad, Elektrotretroller etc. befahren wird. Die andere Hälfte der Strasse dient nach wie vor den Autos (Benzin oder Batterie), sodass die Zufahrt zu Wohn- und Bürogebäuden gewährleistet ist.
Auf ihrer Storymap-Website zeigen die ETH-Forschenden am Beispiel des Zürcher Bellevues und der Quaibrücke, wie sich die E-Bike-City-Prinzipien in vier Schritten realisieren liessen:
Neben diesen Schlüsselmassnahmen untersuchen die ETH- und EPFL-Forschenden weitere Begleitmassnahmen. Zum Beispiel könnte die Umstellung auf ein städtisches Einbahnstrassennetz die Autos stauen. Diese Stau-Wahrscheinlichkeit liesse sich mit einer dynamischen Strassennutzung senken. Dabei würde je nach Tageszeit mittels Lichtsignalen gesteuert, in welcher Richtung die Autos und Fahrräder jeweils die Strasse benutzten und wie viele Fahrspuren sie nutzen könnten. Auch die Akzeptanz der E-Bike-City wird untersucht. Zum Beispiel könnten sich Autofahrende benachteiligt sehen, wenn der Radverkehr bevorzugt gefördert wird. «Im Forschungsprojekt überprüfen wir, wie tragfähig und kostendeckend die Grundannahme und die Prinzipien der E-Bike-City sind, und welche Voraussetzungen für einen möglichen Umbau nötig sind», sagt Kay Axhausen.
Für Kay Axhausen markiert das E-Bike-City-Projekt zugleich das Ende seiner Laufbahn als Professor für Verkehrsplanung an der ETH Zürich, auch wenn er dieses Projekt über seine Emeritierung hinaus betreuen wird. 1999 wurde er an die ETH berufen. Seinen Ruf erwarb er sich als Forscher, der Verkehrsfragen mit scharfem analytischen Blick sowie mit präzisen, ökonomischen und mathematischen Modellen auf den Grund geht.
Namentlich das Transportsimulationssystem MATSim, das er mit seiner Forschungsgruppe in den vergangenen 20 Jahren mitentwickelte, hat, wie Axhausen sagt, «eine grosse, durchschlagende Wirkung erreicht.» Heute kann MATsim zahlreiche Aspekte des Verkehrsverhaltens simulieren. «Die grösste Anwendung, die wir derzeit in vernünftiger Rechenzeit simulieren können, umfasst ganz Deutschland, also die Verkehrsentscheidungen von 85 bis 90 Millionen Menschen.»
«Unsere Vision ist es, dass die Stadt der Zukunft bequemer, leiser, grüner und gesünder wird als heute.»
– Kay Axhausen
Fragen der Verkehrsplanung sind nie ausschliesslich wissenschaftlicher Natur, da ihre Umsetzung letzten Endes immer eine politische Entscheidung erfordert. MATSim und E-Bike-City stehen in dieser Hinsicht sinnbildlich für zwei Haltungen, wie der Forscher mit der Nähe zur Politik umgehen kann. MATSim und die Modellierung des Verkehrsverhaltens verdeutlichen das Selbstverständnis des Grundlagenforschers, der die Verkehrspolitik im Hintergrund unterstützt. E-Bike-City auf der anderen Seite steht für die Hinwendung zu Politik und Gesellschaft, bei der der Forscher neue Ideen für die politische Debatte entwickelt sowie Lösungsansätze und Handlungsoptionen aufzeigt.
«Als Forscher habe ich mich bislang nie direkt in die verkehrspolitische Debatten eingebracht», sagt Axhausen, «mit dem E-Bike-City-Projekt ist das anders, da bringen wir uns tatsächlich aktiver in die Verkehrspolitik ein.» Zum Beispiel wurden die Storymap-Website und die Erkenntnisse der E-Bike-City diese Woche Simone Brander vorgestellt, die im Zürcher Stadtrat für den Verkehr zuständig ist. Dieses Engagement hat sehr viel mit dem Klimawandel zu tun, der viele Verkehrsprobleme wie das klassische Stau-Problem überschattet, und neue Lösungsansätze erfordert.
«Mit Blick auf die Erderwärmung können wir in der Verkehrsplanung nicht wie bisher weitermachen. Wir brauchen neue verkehrspolitische Ideen für die Städte. Die E-Bike-City ist auch ein Modell, wie der Verkehr seine Treibhausgasemissionen reduzieren kann», sagt Axhausen, «die E-Bike-City soll zeigen, dass Fahrrad und E-Bike als Standardverkehrsmittel in der Stadt dienen können. Unsere Vision ist es, dass die Stadt bequemer, leiser, grüner und gesünder wird als heute.»
(Bild: ETH Zürich / mattership)
Mehr Raum für die Fussgänger:innen und Radfahrer:innen – so könnte eine Strassenkreuzung in Zürich aussehen, wenn sie nach den Prinzipien der E-Bike-City gestaltet würde. (Bild: ETH Zürich/L. Ballo, IVT)
Ansicht einer Kreuzung in der E-Bike-City: Zweiräder erhalten eine eigene Doppelspur und auch der öV benutzt seine eigene Spur. Die Autos fahren auf Einbahnstrassen. (Bild: ETH Zürich/L. Ballo, IVT)
In der E-Bike-City besteht das innerstädtische Autostrassennetz weitestgehend aus Einbahnstrassen, wohingegen die Zweiräder eigene Fahrspuren für beide Fahrtrichtungen erhalten. (Bild: ETH Zürich/L. Ballo, IVT)
Mit der Umsetzung der E-Bike-City-Prinzipien wären auch Einsparungen möglich. (Infografik: ETH Zürich / mattership)
Aktuelles
Die Schlieremer Kuros Biosciences AG hat von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) die Zulassung für die Verwendung von MagnetOs Flex Matrix im interkorporellen Bereich erhalten. Laut Medienmitteilung kann MagnetOs Flex Matrix nun in jedem interkorporellen Raum wie Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule oder Lendenwirbelsäule und in jedem sogenannten Cage verwendet werden, der für die Verwendung mit einem Knochenersatzmaterial zugelassen ist. Ein Cage dient etwa in der Wirbelsäule als Abstandshalter anstelle einer nicht mehr funktionierenden Bandscheibe.
Interkorporelle Cages kommen nach Angaben von Kuros bei fast der Hälfte der schätzungsweise 1,5 Millionen instrumentierten Wirbelsäulenfusionen, die jährlich in den USA durchgeführt werden, zum Einsatz. MagnetOs Flex Matrix sei für interkorporelle Anwendungen besonders gut geeignet, da es aufgrund seiner hervorragenden Granulatrückhaltung selbst in feuchtem Zustand stabil und flexibel bleibt und sich daher entweder über einen Trichter oder direkt in einen Cage jeder Grösse einbringen lässt, heisst es weiter.
„Dies ist ein wichtiger Meilenstein für unser Unternehmen und für die chirurgische Gemeinschaft. Mit dieser Freigabe haben wir eine beträchtliche Chance, Chirurgen wieder zu erreichen, die bisher nicht in der Lage waren, unser MagnetOs Flex Matrix-Produkt für interkorporelle Eingriffe zu verwenden“, wird Chris Fair zitiert, der CEO von Kuros.
Kuros Biosciences AG ist eine Ausgründung aus der Universität Zürich (UZH) und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH). Das Unternehmen hat seinen Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. ce/gba
Kuros hat in den USA die Zulassung für die Verwendung von MagnetOs Flex Matrix im interkorporellen Bereich erhalten. Symbolbild: ckstockphoto/Pixabay
Aktuelles
Die auf Frühgeburtsdiagnostik spezialisierte Pregnolia AG hat laut einer Mitteilung auf LinkedIn eine Finanzierungsrunde über 2,2 Millionen Franken erfolgreich abgeschlossen. Damit will das Unternehmen sein Messgerät zur Erkennung von Frühgeburtsrisiken zu einem Diagnosesystem ausbauen und den Zugang zum Markt in den USA erschliessen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Pregnolia hat ein Messgerät entwickelt, das eine zuverlässige Erkennung von Frühgeburtsrisiken bietet. Dabei misst eine Sonde die Festigkeit des Gebärmutterhalses. Wenn dieser zu weich ist, kann der Arzt rechtzeitig therapeutische Massnahmen einleiten.
Sabrina Badir, CEO von Pregnolia, habe früh erkannt, dass die Steifigkeit der Zervix ein äusserst zuverlässiger Indikator für eine mögliche Frühgeburt ist, heisst es in der Mitteilung des Start-ups. „Eine weiche Zervix korreliert mit einer Frühgeburt. Dieser Sachverhalt wird inzwischen durch mehrere laufende Studien bestätigt. Zwei davon wurden an der diesjährigen internationalen Fachtagung für die spontane Frühgeburt in Holland präsentiert“, wird Badir zitiert.
Das als Ausgliederung aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) gegründete Start-up sei nun daran, dieses Gerät zu einem Frühgeburtsdiagnostiksystem auszubauen, das der Ärztin und dem Arzt unmittelbar anzeigt, wie hoch das Risiko einer Schwangeren ist, eine spontane Frühgeburt zu erleiden. Dazu baue Pregnolia eine breite Datenbasis der Zervix-Steifigkeitswerte von normal Schwangeren sowie von Schwangeren mit frühzeitigen Wehen oder traditionellen Risiken in Zusammenarbeit mit Spezialisten in Deutschland, Grossbritannien, den Niederlanden und Italien auf.
Mit dem frischen Kapital sollen die Kosten der laufenden klinischen Studien sowie die Aufbereitung der Daten finanziert werden, ebenso die Vorbereitung der Zulassung des Pregnolia-Diagnosesystems für den amerikanischen Markt. ce/gba
Pregnolias Messgerät ermöglicht eine zuverlässige Erkennung von Frühgeburtsrisiken. Bild: Carlo Navarro via unsplash
Aktuelles
Die Innovationsagenturen der Schweiz, Israels, Schwedens und Singapurs haben über Eureka, das weltweit grösste öffentliche Netzwerk für internationale Zusammenarbeit in Forschung, Entwicklung und Innovation, einen gemeinsamen Aufruf publiziert: Noch bis zum 26. Februar suchen sie innovative Entwicklungs- und Forschungsprojekte, die Alternativen zu Proteinen von lebenden Tieren fördern.
Der Schwerpunkt liegt laut der Ausschreibung auf pflanzlichem, fermentativ gewonnenem sowie kultiviertem Fleisch und Meeresfrüchten. Auch Hybridprodukte und Basistechnologien wie die molekulare pflanzliche Landwirtschaft fallen in den Geltungsbereich.
Die Höhe der zugesagten Fördermittel unterscheidet sich etwas von Land zu Land. Für die Schweiz sagt Innosuisse für Start-ups bis zu 70 Prozent der Projektkosten, für KMU bis zu 50 Prozent und für Grossunternehmen bis zu 25 Prozent Zuschuss zu. Universitäten und Forschungseinrichtungen können auf bis zu 100 Prozent zählen.
Der Aufruf setzt auf Kooperationen zwischen mindestens zwei der teilnehmenden Länder: Das werde „die nachhaltige Lebensmittelproduktion steigern, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken, neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und das zukünftige Qualifikationsangebot entwickeln“. Zudem könne eine internationale Zusammenarbeit „grössere Exportmöglichkeiten sowie eine höhere Selbstversorgungs-, Widerstandsfähigkeits- und Bereitschaftsrate ermöglichen“. Das Projekt muss allen beteiligten Partnern zugutekommen. Seine maximale Laufzeit darf 36 Monate nicht überschreiten.
Aktuelles
Die Universität Zürich will bis 2030 klimaneutral werden. Mit breitgefächerten Massnahmen trägt sie in Forschung und Lehre, im Betrieb sowie im Austausch mit der Gesellschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Konkrete Beispiele hierzu sind etwa die Universitären Forschungsschwerpunkte, die sich mit globalem Wandel, Ökosystemen oder Biodiversität auseinandersetzen; der neue Studiengang «Biodiversität», der Nachhaltigkeitskompetenzen in das reguläre Lehrangebot integriert; die Studienwoche «Nachhaltige Entwicklung und Transformation», die transdisziplinäres Lernen ermöglicht; die Ringvorlesung «Nachhaltigkeit jetzt!», die Problemfelder mit der Öffentlichkeit diskutiert; oder die Aktionspläne der Fakultäten, um die flugbedingten Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren.
Nun ergänzt die UZH ihre bisherigen Nachhaltigkeitsbestrebungen mit einem neuen Förderinstrument. Zu Beginn dieses Jahres konnten UZH-Angehörige Ideen für sogenannte Reallabor-Projekte einreichen, um zu erforschen, wie die UZH ihre Treibhausgas-Emissionen senken kann. «Die UZH stellt sich ihren Angehörigen als Reallabor zur Verfügung, um innovative Massnahmen für einen nachhaltigen Betrieb zu ermöglichen. Sie fördert damit inter- und transdisziplinäre Forschungsansätze im Nachhaltigkeitsbereich», sagt Elisabeth Stark, Prorektorin Forschung.
Mit den Reallabor-Projekten wird die UZH selbst zum Forschungsobjekt. Zentral dabei ist, dass Forscherinnen und Forscher mit technischen oder administrativen Mitarbeitenden zusammenarbeiten. Das ist für viele ungewohnt. «Für das Klimaneutralitätsziel der UZH müssen wir bestehende Prozesse und Gewohnheiten überdenken. Die Reallabor-Projekte verknüpfen Wissenschaft und Praxis und helfen so zu verstehen, welche Anpassungen tatsächlich zu einer Verringerung klimaschädlicher Emissionen beitragen», erklärt Gabriele Siegert, Vize-Rektorin und Prorektorin Lehre und Studium.
Auch Lorenz Hilty, UZH-Delegierter für Nachhaltigkeit, hält es für zukunftsweisend, Forschung und betriebliche Abläufe aufeinander zu beziehen: «Die UZH lernt, wissenschaftliche Erkenntnisse auf sich selbst anzuwenden und gewinnt zugleich Wissen über die eigenen Strukturen und Prozesse.»
Eine Jury – bestehend aus Vertreter:innen der Fakultäten und Zentralen Dienste – prüfte die Eingaben. Von acht eingereichten Projekten erfüllten fünf die Kriterien am besten, weil sie unter anderem eine signifikante Reduktion von Treibhausgas-Emissionen erwarten lassen, auf transdisziplinärer Forschung beruhen und das Potenzial haben, von anderen UZH-Organisationseinheiten oder externen Institutionen übernommen zu werden.
Die UZH unterstützt diese fünf Reallabor-Projekte mit insgesamt rund 228 000 Franken – wobei sich die Fördersumme je nach Projekt stark unterscheidet. «Neben sogenannten Pionierprojekten, die unmittelbar Emissionen reduzieren, wollten wir auch kleinere Projekte unterstützen, die zunächst das Monitoring von Entwicklungen verbessern oder Entscheidungen vorbereiten», erklärt Lorenz Hilty. Die geförderten Projekte dauern zwischen sechs und 24 Monate. Erste Resultate werden auf Mitte nächstes Jahr erwartet. Ein ausführlicher Beschrieb der Reallabor-Projekte und ihrer Beteiligten findet sich auf der Website.
Wie kann die Vegetation des Campus Irchel möglichst nachhaltig bewirtschaftet werden? Ein UZH-Projektteam erforscht dies in den nächsten Monaten. (Bild: Stefan Walter)
Plastikpipetten waschen anstatt wegwerfen, kann das funktionieren? Ein UZH-Projektteam will dies herausfinden. (Bild: Ursula Meisser)
Aktuelles
Das Boston Dynamics AI Institute wird Anfang 2024 ein Entwicklungsteam in Zürich installieren. Damit will die in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige und auf Künstliche Intelligenz (KI) fokussierte Organisation laut einer Medienmitteilung ihr weiteres Wachstum unterstützen und die besten Talente Europas anziehen.
„Das Zürcher Team wird den Fokus des Instituts auf Kernbereiche wie KI, Hardware-Design, Maschinelles Lernen, geschickte mobile Manipulation und Roboterethik ausweiten und uns dabei helfen, Kontakte zu Talenten, Universitäten und Forschungsorganisationen im dynamischen europäischen Ökosystem zu knüpfen.“ Gemäss der Angaben des Instituts ist seine Kultur darauf ausgelegt, die besten Eigenschaften akademischer und privater Forschungslabors zusammenzuführen.
Das Boston Dynamics AI Institute wurde im August 2022 von Marc Raibert ins Leben gerufen. Er hatte 2013 bereits Boston Dynamics gegründet, ein Robotik-Unternehmen mit Sitz in Waltham, das vor allem hinsichtlich autonomer Laufroboter forscht und entwickelt, zu Beginn für das US-Militär. 2020 wurde Boston Dynamics von der Hyundai Motor Company übernommen.
Hyundai und Boston Dynamics haben laut einer Mitteilung zum Start des Boston Dynamics AI Institute zunächst mehr als 400 Millionen Dollar investiert. Im ersten Jahr seiner Tätigkeit hat das Institut seine Forschungs-, Technik- und Betriebsteams auf über 150 Mitarbeitende und zehn Gastprofessorinnen und -professoren aufgestockt, die auf über 100'000 Q
Das Boston Dynamics AI Institute wird ab Anfang 2024 mit einem Entwicklungsteam in Zürich präsent sein. Bild: zVg/Boston Dynamics AI Institute
Open Calls
Bild: ZHAW
Aktuelles
In den vergangenen Jahren entwickelten Ingenieure der ETH Zürich eine Technologie, um aus Sonnenlicht und Luft Flüssigtreibstoffe herzustellen. 2019 demonstrierten sie erstmals den gesamten Prozess unter realen Bedingungen mitten in Zürich, auf dem Dach des Maschinenlaboratoriums der ETH. Solche synthetischen solaren Treibstoffe sind CO2-neutral, da sie bei der Verbrennung genauso viel CO2 freisetzen, wie der Luft zu ihrer Herstellung entzogen wurde. Bereits sind die ETH-Spin-offs Climeworks und Synhelion daran, die Technologie weiterzuentwickeln und zu kommerzialisieren.
Kernstück des Herstellungsprozesses ist ein Solarreaktor, auf den mit einem Parabolspiegel konzentrierte Sonnenstrahlung gerichtet wird, und der dadurch auf bis zu 1500 Grad Celsius aufgeheizt wird. In diesem Reaktor, der eine poröse Struktur aus Ceroxid enthält, läuft eine zyklische thermochemische Reaktion ab zur Spaltung von Wasser und CO2, das zuvor aus der Luft abgeschieden wurde. Es entsteht dabei Syngas, ein Gemisch aus Wasserstoff und Kohlenmonoxid, das zu flüssige Kohlenwasserstoff-Treibstoffe wie zum Beispiel dem von Flugzeugen verwendeten Kerosin (Flugbenzin) weiterverarbeitet werden kann.
Bisher nutzten die Forschenden dazu eine Struktur mit gleichmässiger Porosität. Das hat jedoch einen Nachteil: Die einfallende Sonnenstrahlung schwächt sich auf dem Weg ins Innere des Reaktors exponentiell ab. Dadurch werden im Innern nicht so hohe Temperaturen erreicht, was die Leistung des Solarreaktors begrenzt.
Nun haben Forschende aus der Gruppe von André Studart, ETH-Professor für komplexe Materialien, und der Gruppe von Aldo Steinfeld, ETH-Professor für Erneuerbare Energieträger, eine neuartige 3D-Druckmethode entwickelt. Sie können damit Keramikstrukturen mit komplexen Poren-Geometrien zu erzeugen, welche einen effizienteren Transport der Sonnenstrahlung ins Reaktorinnere ermöglichen. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesamt für Energie gefördert.
Als besonders effizient entpuppt haben sich hierarchische Strukturen mit Kanälen und Poren, deren sonnenexponierte Oberflächen offener sind und die zum hinteren Ende des Reaktors dichter werden. Diese Anordnung ermöglicht es, konzentrierte Sonnenstrahlung über das gesamte Volumen zu absorbieren. Dadurch erreicht auch die gesamte poröse Struktur die Reaktionstemperatur von 1500 Grad und trägt zur Treibstofferzeugung bei. Die Forschenden stellten die Strukturen mittels einer extrusionsbasierten 3D-Drucktechnik. Als druckbare Tinte verwendeten sie eine neue für diesen Zweck entwickelte Paste. Diese verfügt über Eigenschaften, die sie für diese Herstellungsmethode besonders geeignet macht: Sie ist wenig viskos und enthält eine hohe Konzentration von Ceroxidpartikeln, um die Menge an reaktionsfähigem Material zu maximieren.
Erste Tests erfolgreich
Die Forschenden untersuchten schliesslich das komplexe Zusammenspiel zwischen der Übertragung der Strahlungswärme und der thermochemischen Reaktion. So konnten sie zeigen, dass sich mit ihren neuen hierarchischen Keramikstrukturen im Vergleich zu den bisherigen uniformen Strukturen bei gleicher konzentrierter Sonnenstrahlung, die der Intensität von 1000 Sonnen entspricht, doppelt so viel Treibstoff herstellen lässt. Die Technologie zum 3D-Druck der Keramikstrukturen ist bereits patentiert, Synhelion hat die Lizenz von der ETH Zürich erworben. «Diese Technologie hat das Potenzial, die Energieeffizienz des Solarreaktors deutlich zu steigern und damit die Wirtschaftlichkeit von nachhaltigen Flugtreibstoffen erheblich zu verbessern», betont Aldo Steinfeld.
Die Illustration zeigt eine 3D-gedruckte Ceroxidstruktur mit hierarchischer Kanalarchitektur. Konzentrierte Sonnenstrahlung fällt auf die Struktur und treibt die solare Aufspaltung von CO2 (links im Bild) in getrennte Ströme von CO und O2 voran. (Grafik: aus Advanced Materials Interfaces (Band 10, Nr. 30, 2023) https://doi.org/10.1002/admi.202300452)
Aktuelles
Würden Sie bei einer Operation einen angehenden Chirurgen, eine angehende Chirurgin einen Eingriff an Ihrem Körper üben lassen? Die meisten Menschen dürften die Frage, wenn überhaupt, wohl mit einer gewissen Skepsis bejahen. Doch auf die Bereitschaft der Patientinnen und Patienten war man in der Ausbildung in der Vergangenheit angewiesen: Im Modell «See one, do one, teach one» eigneten sie sich das Handwerk an, indem sie einen Eingriff erst beobachteten, diesen dann selbst durchführten und ihn schliesslich Mitstudierenden vorführten. Das sei längst nicht mehr zeitgemäss, wie Bruno Schmied vom Kantonsspital St.Gallen (KSSG) sagt. «Der Ansatz geht zulasten der Patientinnen und Patienten, die einem Risiko ausgesetzt werden», sagt der Chefarzt Chirurgie. Ausserdem koste das Assistieren viel Zeit. «Eine OP, bei der assistiert wird, dauert 20 bis 30 Prozent länger», erläutert Schmied. «Das geht immens ins Geld – denn der OP-Saal ist der teuerste Ort in einem Spital.»
Flagship-Projekt von Innosuisse
Das KSSG leitet als eine von drei klinischen Partnerinnen das 2022 gestartete Projekt «Proficiency», mit dem die chirurgische Ausbildung in der Schweiz umfassend modernisiert wird. Hand in Hand mit einer umfassenden Aktualisierung der entsprechenden Curricula werden die Weiterbildungen für angehende Fachärztinnen und -ärzte mit modernsten Simulationstechnologien wie Virtual-Reality-Anwendungen (VR), Augmented-Reality-Brillen (AR) oder High-End-Simulatoren bis Anfang 2025 komplett neu gestaltet. An dem Innosuisse-Flagship-Projekt, das von der nationalen Innovationsagentur mit 12 Millionen Franken gefördert wird, sind neben den drei Spitälern mehrere Unternehmen sowie die ZHAW, die ETH Zürich und die Universität Zürich (Balgrist) beteiligt.
«Die im Programm integrierten Technologien eröffnen ganz neue Möglichkeiten», sagt Helmut Grabner von der ZHAW School of Engineering. Der Professor für Data Analytics and Machine Learning und stellvertretende Leiter des ZHAW-Teilprojekts nennt als Beispiel die High-End-Infrastruktur im Operating Room X (OR-X) an der Universitätsklinik Balgrist. Die Simulationsinfrastruktur in dem hypermodernen Lehr- und Forschungszentrum erlaubt die realitätsgetreue Ausbildung und das Training von Ärztinnen und Ärzten. «Hier können sie sich die chirurgischen Skills ohne Risiken aneignen. Das Setting ermöglicht zudem, Eingriffe zu üben, die bei echten Menschen zuerst durch die Ethikkommission bewilligt werden müssten.»
Nachbildungen von Organen
Neben High-End-Plattformen wie dem OR-X umfasst das Projekt auch einfachere Anwendungen, etwa Box Trainer. Dabei handelt es sich um Nachbildungen von Organen oder Körperregionen, an denen beispielsweise minimalinvasive Eingriffe geübt werden können. In Kombination mit einem Smartphone oder Laptop können solche Box Trainer auch zu Hause verwendet werden und stellen damit eine niederschwellige Trainingsmöglichkeit dar. «Das Projekt Proficiency sieht vor, dass angehende Chirurginnen und Chirurgen beim Einüben eines Eingriffs eine Journey durchlaufen – von Low-End- hin zu High-End-Simulationen», erklärt Philipp Ackermann, ZHAW-Projektleiter und stellvertretender Leiter für Human-Centered Computing an der School of Engineering. Chirurgische Eingriffe liessen sich mit dem Gitarrenspielen vergleichen. «Das Handwerk lernt man nicht durchs Zuschauen – man muss üben, üben, üben.» Erst durch das wiederholte Durchführen von Handgriffen bildeten sich die Muscle Memory und damit auch die Fähigkeiten, die Chirurginnen und Chirurgen im OP benötigten.
Die Simulationen für verschiedene Eingriffe werden von den Unternehmen und den Hochschulen gemeinsam entwickelt. Die ZHAW nehme dabei eine «Brückenfunktion» ein, sagt Ackermann. «Wir arbeiten etwa die von der ETH entwickelten Algorithmen ins Projekt ein.» Zudem ist das Team der School of Engineering für das Tracking der chirurgischen Instrumente in den Simulationen zuständig. «Wir sorgen dafür, dass die Instrumente in AR oder VR korrekt verortet sind.» Ausserdem arbeitet das Team am Grading der Bewegungen, also an Skalen, mit denen die Bewegungen während eines Eingriffs abgestuft beurteilt werden können. «Das Grading ermöglicht ein datenbasiertes und damit objektives Feedback – mit Proficiency kommt man weg vom ärztlichen Urteil, bei dem das Risiko von Willkür und Zufälligkeit besteht», führt Helmut Grabner aus.
Nach Anfangsinvestitionen günstiger
Für Chefarzt Bruno Schmied werden die Assistenzärztinnen und -ärzte die Hauptgewinner des neuen Ausbildungsmodells sein – nicht nur, weil es eine faire Beurteilung erlaubt. «Mit der Standardisierung kann man das Beste aus allen angehenden Chirurginnen und Chirurgen herausholen. Sie berücksichtigt die individuellen Skills und Schwächen.»
Laut Schmied ermöglicht es «Proficiency» zudem, die Weiterbildung künftig schneller abzuschliessen – einfach weil Eingriffe viel öfter geübt werden können. «Bedenkt man, dass Chirurginnen und Chirurgen 40 bis 45 Jahre alt sind, wenn sie den Facharzttitel erhalten, ist das ein starker Anreiz», so Schmied. Insgesamt bezeichnet er das neue Weiterbildungsmodell als «Win-win-win-Situation». Neben den Assistenzärztinnen und -ärzten sowie den Kranken profitierten auch die Spitäler von der simulationsbasierten Weiterbildung. «Spitäler, viele von ihnen defizitär, kostet die Weiterbildung von Chirurginnen und Chirurgen primär Geld.» Und aufgrund der Fallpauschalen könnten sie diese Kosten nicht verrechnen.
Überregionale Zentren für die Ausbildung
Der Kostendruck ist auch eine der Haupthürden bei der Umsetzung. «Wenn es um Investitionen für Equipment, Arbeitsplätze und Arbeitskräfte für die Weiterbildung geht, wird es schwierig», erklärt Bruno Schmied. Die Lösung liege in überregionalen Zentren, «damit nicht in jedem Spital teure Simulatoren stehen müssen». Und in Low-Cost-Plattformen wie den Box Trainern, mit denen Assistenzärztinnen und -ärzte niederschwellig und kostengünstig trainieren könnten.
«Proficiency» benötige gewisse Anfangsinvestitionen. «Danach ist die Weiterbildung aber deutlich günstiger als bisher», so Schmied. Das scheint auch den Spitälern bewusst zu sein. So zeigte eine im Rahmen des Projekts durchgeführte Umfrage unter den weiterbildungsbeteiligten Spitälern grosses Interesse an der Modernisierung der Curricula und am Einsatz von Simulationstechnologien.
Im modernen Lehr- und Forschungszentrum OR-X der Universitätsklinik Balgrist werden die Chirurginnen und Chirurgen von morgen ausgebildet – schneller und besser. (Bild: Daniel Hager)
Aktuelles
Fragen wie diese thematisierten die verschiedenen Referentinnen und Referenten am Hochschultag in Wädenswil, der laut Jean-Marc Piveteau Anlass zur Reflexion über die Rolle der ZHAW bot.
Drei Punkte hob der Rektor der ZHAW in seiner Eröffnungsrede hervor, die aus seiner Sicht zentral seien: Die Verankerung im europäischen Hochschulraum, innovatives Denken und Handeln sowie die Fokussierung auf Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung.
Welche Konsequenzen auf der Führungsebene gefordert sind, zeigte Nicoletta Piccolrovazzi in ihrem Keynote-Beitrag «Führung für einen nachhaltigen Wandel» auf. Die Mitbegründerin und Vorsitzende der Applied Sustainability GmbH, welche Unternehmen und Organisationen in Sachen Nachhaltigkeit berät und unterstützt, zeigte auf, dass nachhaltiges Handeln ein systemisches Denken voraussetze, welches heute insbesondere auf Ebene der Führung noch zu wenig etabliert sei – dort gelte es anzusetzen.
Im anschliessenden Gespräch mit der Kommunikationsdozentin Claudia Sedioli, die durch den Abend führte, präzisierte sie ihre Botschaft. Wir müssen lernen, in jungen Jahren verinnerlichte Glaubenssätze zu verlernen – und dadurch bereit werden, Neues zu lernen.
Gastrednerin Silvia Steiner, Bildungsdirektorin des Kantons Zürich, betonte die Wichtigkeit von Beständigem in Zeiten des Wandels. Die ZHAW, so Steiner, sei das beste Beispiel für eine Institution mit stabilem Fundament. Solide Bildung stelle die nötige Basis für den gesellschaftlichen Wandel dar.
Mit ihrem Angebot trage die ZHAW zur Bekämpfung des Arbeitskräftemangels bei. Ihr Ausbildungsmodell stosse im Ausland auf Interesse.
Mit diesen Präsentationen nahmen die Abschlussworte von Nicoletta Piccolrovazzi Gestalt an. Sie hoffe, dass wir das Wort Nachhaltigkeit dereinst nicht mehr verwenden, sondern selbstverständlich entsprechend handeln werden.
Präsentation Keynote-Speaker Nicoletta Piccolrovazzi: «Führung für einen nachhaltigen Wandel»
v.l.n.r.: Ximena Franco, Salome Berger, Silvia Steiner, Anke Kaschlik, Jean-Marc Piveteau, Claudia Sedioli, Nicoletta Piccolrovazzi, David Jenny, Olivia Frigo-Charles
Aktuelles
An der hybriden Fachtagung „SVSM Dialog Wirtschaftsförderung“ trafen sich in Olten Standort- und Wirtschaftsförderer aus der ganzen Schweiz. Anlass waren einerseits der fachliche Austausch und das Networking, andererseits die Verleihung der alljährlichen SVSM Awards. Diese Auszeichnungen werden seit 2007 von der Schweizerischen Vereinigung für Standortmanagement SVSM, dem Dachverband der Schweizer Wirtschafts- und Standortförderungen, vergeben. Der Dachverband zeichnet damit zielgerichtete, effektive und innovative Projekte aus dem Standortmarketing, der Standortentwicklung und der Wirtschaftsförderung aus.
12 Bewerbungen, fünf Nominierte, zwei Awards
Für die diesjährigen Awards gingen 12 Bewerbungen aus der ganzen Schweiz ein. Eine Fach-Jury hat diese anhand festgelegter Kriterien bewertet und fünf Projekte für die Awards 2023 nominiert:
Mit Spannung erwarteten die Teilnehmenden in Olten die Ankündigung von Jury-Präsidentin und SVSM-Vorstandsmitglied Katharina Hopp, welches der nominierten Projekte tatsächlich einen Award in Empfang nehmen darf. „Die Entscheidung ist der Jury auch dieses Jahr nicht leichtgefallen“, schickte Hopp vorab. Bereits eine Nomination für den Award sei eine Auszeichnung und eine Anerkennung. Die begehrten Trophäen durften schliesslich Raphael von Thiessen von der Standortförderung Kanton Zürich und Sabrina Honegger von der Standortförderung Zürioberland entgegennehmen.
Award für Innovation-Sandbox Künstliche Intelligenz
Das Projekt „Innovation-Sandbox Künstliche Intelligenz“ der Standortförderung Kanton Zürich ist eine Testumgebung für die Umsetzung von KI-Vorhaben. Die Sandbox soll verantwortungsvolle Innovation fördern, indem die Verwaltung und teilnehmende Organisationen eng an regulatorischen Fragestellungen arbeiten und die Nutzung von neuartigen Datenquellen ermöglichen. Jury-Präsidentin Katharina Hopp lobte bei der Award-Verleihung den klaren strategischen Ansatz und betonte, dass Projekte wie die Sandbox dringend nötig seien, hinke die Seite 2/2 Schweiz im internationalen Vergleich gerade im Bereich des regulatorischen Aspekts im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz deutlich hinterher. Auch die Tatsache, dass sich eine kantonale Stelle mit Unternehmen vernetzt, um gemeinsam den Hightech-Standort Schweiz zu fördern, halte die Jury für bemerkenswert.
Award für Plattform „Echt regional“
Der zweite Award ging an die Standortförderung Zürioberland für ihr Projekt „Echt regional“. Dabei handelt es sich um ein IT-System zur einfachen Zertifizierung von Regionalprodukten. Diese war bis anhin mit sehr viel Aufwand verbunden, was einige Produzenten von der Zertifizierung abgehalten hatte. Die neue Plattform, der sich bereits mehrere Regionalmarken angeschlossen haben, vereinfacht den Prozess und lässt sich beliebig erweitern. „Die Standortförderung Zürioberland hat zwar die Initiative ergriffen, aber keine Insellösung geschaffen, sondern eine zukunftsweisende Plattform mit viel Potenzial“, so Jury-Präsidentin Hopp an der Verleihung. Die Stärken der Schweizer Regionalprodukte würden mit diesem digitalen Showcase in den Fokus gerückt.
Sonja Wollkopf Walt ist Standortmanagerin des Jahres
Anlässlich der Verleihung der SVSM Awards zeichnet der Dachverband jedes Jahr auch eine verdiente Persönlichkeit als Standortmanager/in des Jahres aus. Nachdem in den vergangenen Jahren beispielsweise Christoph Lang, Samih Sawiris oder Bruno Marazzi die Ehrung entgegennehmen durfte, entschied sich die Jury dieses Jahr für eine Ehrung in den eigenen Reihen: Sonja Wollkopf Walt, Managing Director der Greater Zurich Area, durfte in Olten die Auszeichnung als Standortmanagerin des Jahres 2023 entgegennehmen. Botschafter Eric Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO und Jury-Mitglied der SVSM Awards, bezeichnete Wollkopf Walt in seiner Laudatio als „Pionierin und Inspiration für die nationale Standortpromotion“. Sie habe die Greater Zurich Area in schwierigen Zeiten neu positioniert und dank eines neuen Ansatzes – weg von der Geografie, hin zur Vermarktung von Ökosystemen, die keine Kantonsgrenzen kennen – Wachstum ermöglicht. „Vor einigen Jahren hast du in einem Interview auf die Frage nach deiner Laufbahnplanung geantwortet, dass du international arbeiten und etwas bewegen willst. Dies ist dir gelungen: Deine grossen Leistungen und Erfolge sind breit anerkannt – die heutige Auszeichnung zeugt davon.“
Ecosystem Actors Andere
Aktuelles
Seit 2017 fördert der ETH-Bereich in seinem Strategischen Schwerpunkt "Personalized Health and Related Technologies" (PHRT) in Zusammenarbeit mit Schweizer Spitälern die Integration von ETH-Technologien in die klinische Praxis zum Wohle der Patienten.
Bernd Wollscheid, Vorsitzender des Gutachtergremiums, zeigte sich begeistert von den neu geförderten Projekten: "Durch die Unterstützung dieser drei von der Empa und dem PSI geleiteten Projekte ermöglicht PHRT, dass innovative Technologien, die an den Institutionen des ETH-Bereichs entwickelt wurden, mit klinischen Partnern an menschlichen Proben evaluiert werden können. Die erfolgreiche Umsetzung solcher Projekte und die weitere Erprobung in klinischen Studien sind die Grundlage für neue diagnostische und therapeutische Strategien, die den Patienten in Zukunft zugutekommen."
Die neuen Projekte, die nun von PHRT finanziert werden, sind ein weiteres Beispiel für das Engagement des ETH-Bereichs, gemeinsam mit seinen klinischen Partnern die Zukunft der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Durch den Einsatz von neuartigen Technologien und Algorithmen, die durch die Forschenden des ETH-Bereichs entwickelt wurden, zielen diese Projekte darauf ab, die klinische Entscheidungsfindung und die Therapie zu verbessern, was Patienten in der Schweiz und weltweit zugutekommt.
Das von Inge Herrmann von der Empa in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital St. Gallen und der Cleveland Clinic (USA) vorgeschlagene Projekt zielt auf die Entwicklung eines Überwachungssystems zur Analyse der chirurgischen Drainageflüssigkeit nach Operationen im Verdauungstrakt. Basierend auf kolorimetrischen Sensoren sollen die Ergebnisse dieses Projekts dazu beitragen, Komplikationen nach derartigen Operationen zu verhindern und eine effizientere Gesundheitsversorgung für Patienten zu ermöglichen, die sich eines solchen Eingriffs unterziehen müssen.
Das von Serena Psoroulas am PSI in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Genf vorgeschlagene Projekt wird eine neue Form der Strahlentherapie, die so genannte Flash-Protonentherapie, in einem präklinischen Modell einer aggressiven Form von Hirnkrebs testen, von der hauptsächlich Kinder betroffen sind. Die Ergebnisse dieser Studien dürften den Weg für die erste klinische Studie ebnen, bei der dieser therapeutische Ansatz bei Kindern mit dieser Art von Krebs angewandt wird.
Das von Marco Stampanoni vom PSI geleitete Projekt zielt in Zusammenarbeit mit dem Universitätsspital Zürich auf die Entwicklung eines Computertomographie-Verfahrens ab, das auf dem Röntgenphasenkontrast für die Mammographie basiert. Diese neue Technik erlaubt eine detailliertere Beurteilung des Weichteilgewebes als die klassische Röntgenaufnahme. Diese Studie wird die Fähigkeit zur Diagnose von Brustkrebs verbessern.
Über PHRT
"Personalized Health and Related Technologies" (PHRT) ist ein strategischer Schwerpunktbereich des ETH-Bereichs mit einer Laufzeit von 2017 bis 2024, der die personalisierte Medizin durch die Integration von Spitzentechnologien, Forschungskooperationen und innovativen klinischen Studien voranbringen soll. PHRT zielt darauf ab, die Kluft zwischen Wissenschaft und klinischer Praxis zu überbrücken und die Entwicklung und Umsetzung von transformativen Gesundheitsprojekten voranzutreiben.
Drei neue Projekte der Empa und des PSI haben im Rahmen einer Finanzierung durch PHRT zusammen eine Million Franken erhalten.
Aktuelles
Seit dem ersten Call im Jahr 2019 wurden 44 Fellows ausgewählt. Die 12 neuen Fellows starten mit ihren Projekten im Januar 2024 und befassen sich mit unterschiedlichen Themen:
David Jaggi von der School of Management and Law untersucht Publikationen von Unternehmen und Patenttexte, um mithilfe von Natural Language Processing und Machine Learning eine Methode zu entwickeln, um «Greenwashing» zu erkennen.
Alice Aubert vom Departement Life Sciences und Facility Management erforscht den Nutzen eines digitalen Tools für partizipatorische Entscheidungen. Im Projekt geht es insbesondere um «Trade-Offs» von nachhaltigen Entwicklungen. «Das DIZH-Fellowship erweckt eine Software zum Leben, die bisher unter experimentellen Bedingungen entwickelt und getestet wurde», erklärt Aubert.
Pasquale Cirillo von der School of Management and Law möchte mit Machine Learning der Industrie und den Regulierungsbehörden verlässliche Instrumente zu klimabezogenen finanziellen Risiken liefern. «Der Kampf gegen den Klimawandel erfordert enorme Geldbeträge. Unser Ziel ist es, die Finanzmärkte dabei zu unterstützen, ihren Teil dazu beizutragen, indem wir eine zuverlässigere Quantifizierung potenzieller finanzieller Verluste aufgrund des Klimawandels anbieten», sagt er.
Christian Rapp, ebenso von der School of Management and Law, befasst sich mit dem Unterrichten von akademischem Schreiben und wird dieses auf neue KI-Technologien ausrichten.
Auch beim Projekt von Malgorzata Anna Ulasik vom Departement Angewandte Linguistik geht es um Texte und KI. Sie wird Textproduktion mit und ohne Textgeneratoren vergleichen, um so die besten Praktiken zu identifizieren.
Michelle Haas vom Departement Gesundheit knüpft an ein kürzlich abgeschlossenes Projekt an, in welchem die ZHAW und ZHdK ein Exergame zur Rehabilitation von Kreuzbandverletzungen entwickelt hat, vertieft das Wissen und validiert weitere wichtige Aspekte.
Sven Hirsch vom Departement Life Sciences und Facility Management erforscht das Konzept des digitalen Zwillings im Gesundheitswesen, um patientenspezifische pathophysiologische Systeme virtuell zu reproduzieren.
Weitere Informationen zum Fellowship-Programm und den weiteren geförderten Fellows (Michael Jüttler, Florian Spychiger, Andrea Günster, Andreas Schönborn und Yulia Sandamirskaya) finden Sie auf der Website von ZHAW digital.
Inno-Hubs
Axelra ist ein in Zürich ansässiger Tech-Venture-Builder, der digitale Geschäftsmodelle für Unternehmen und Start-ups mit Haut und Haaren vorantreibt. Seit 2019 entwickeln wir gemeinsam umsatzsteigernde MVPs und liefern diese nach 100 Tagen aus. Unsere Dienstleistungen umfassen Produkt, Managementunterstützung und Wachstum.